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Wie vermutlich bei den meisten meiner "Leidensgenossen" hat alles mit 15 Jahren und dem ersten Mofa angefangen. Damals noch ohne die heute notwendige Prüfungsbescheinigung und mit selbst gemaltem Nummernschild. Dem Streben nach höheren Geschwindigkeiten folgend, wurden die ersten Umbauten vorgenommen. Die damaligen Techniken beschränkten sich auf Vergaseraufbohren, Auspuff ausräumen, Kanäle polieren und Übersetzung ändern. Die Wirkung der Maßnahmen war phänomenal, die Haltbarkeit lies allerdings zu wünschen übrig.

Auch mußte man ständig aufpassen, um nicht erwischt zu werden. Zum Glück war mein Vater bei der hießigen Polizei, so daß die unvermeidlichen Polizeikontrollen das kleinere Übel darstellten (damals ging das alles noch auf dem kleinen Dientweg). Den Ärger hatte ich trotzdem, zuhause.

Mit 16 stand dann meine erste Herkules vor der Tür. Sagenhafte 49 ccm, 6,25 PS und Schwinggabel. Farbe rotorange. Spitzengeschwindigkeit mit Stummellenker, liegend und mit Rückenwind 105 km/h (lt. Tacho). Nur Kreidler waren schneller, dafür allerdings nicht so schön. 

Kostengründe, die Haftpflichtversicherung mit TK kostete 1973 so um die DM 400,- bis 500,-, bewegten mich dazu nach einem halben Jahr auf etwas kleineres und damit kostengünstigeres umzusteigen.

Es folgte eine Phase wechselnder Fahrzeuge, zumeist eingeleitet durch Diebstahl bedingte Verluste vorausgegangener Fahrzeuge. Die Fahrzeuge waren halt begehrt. Mit 19 Jahren, dem ersten eigenen Auto und Freundin, war die Zeit des Zweiradfahrens erst einmal vorbei. Außerdem hatte ich keinen Motorradführerschein gemacht (wurde von zuhause aus nicht genehmigt), was allerdings auch kein Problem war, dachte ich, da ich diesen ja etwas später allemal noch machen konnte. Rückblickend betrachtet eine äußerst naive Einstellung.

Es folgten Bundeswehr, Studium, Ehe, Sohn, Familie. Motorradfahren war kein Thema mehr. Fahrradfahren war angesagt. Jahre später, mein Sohn war mittlerweile 15 Jahre alt und hatte selbst ein Mofa, beschloß ich wieder aktiver zu werden. Gemeinsame Touren, das war das Ziel. Kurzerhand wurde ein 50iger Roller gekauft und die erste gemeinsame Tour unternommen. Damit war ich schneller als mein Sohn auf seinem Mofa und mußte demzufolge bremsend hinter ihm herfahren.

Ein Jahr später änderte sich die Situation. Nun fuhr er hinter mir her, denn er hatte sein Mofa gegen eine 125iger Sachs ZX 125 eingetauscht.

Zwei Jahre später, mein Sohn hatte wieder einmal sein Fahrzeug gewechselt, nun fuhr er eine Honda CBR 600 F, stand die Sachs ungenutzt herum. Da mir das Rollerfahren nach wie vor sehr viel Spaß machte, unter anderem machte ich auch Mehrtagestouren mit Zelt und Schlafsack, wurde die Sachs von mir nur sporadisch genutzt. Mit 15 PS fehlte dem Teil einfach die richtige Leistung, um nicht bei jedem Ampelstart von Autos abgehängt und bei Steigungen von LKW überholt zu werden. Die Lösung des Problems war schnell gefunden. Ohne Erläuterung!  (die  notwendigen Maßnahmen sind mittlerweile hinreichend bekannt und werden auf verschiedenen Internetseiten ausführlich beschrieben). Danach war nichts mehr wie zuvor!  Mit einem Leergewicht von nur 120 kg hatte das Teil richtig Power und das Fahren machte plötzlich richtig viel Spaß. Der Virus schlug zu, ich war infiziert!

Nun begann die Zeit der Touren und Reisen. Aber, wie sollte es auch anders sein, die Haltbarkeit! Nach meinem dritten Kolbenfresser, der letzte trat 2002 abends im Südschwarzwald kurz vor Waldshut auf, hatte ich die Schnauze voll. Nachdem ich die Maschine per Anhänger nachhause transportiert hatte ging ich am folgenden Tag erst zur Fahrschule und anschließend  zur BMW-Niederlassung nach Darmstadt. Dort schaute ich mir die 1150 GS an, mein damaliges Traumbike. Das Angebot eine Probefahrt zu machen, lehnte ich mit der Begründung mangelnder Zeit ab. Die Frage nach meinem bisherigen Motorrad wurde mit der Antwort „ich fahre zur Zeit ein etwas kleineres Modell“ beantwortet. Also erst einmal Führerschein machen.


Im April 2003 war es dann soweit. Um etliche Euro ärmer, hielt ich die begehrte „Pappe“ in den Händen. Und zuhause stand auch schon mein Motorrad. Neu und angemeldet. Es war allerdings nicht die besagte BMW, sondern eine Honda Seven Fifty, die ich neu für knapp die Hälfte des Preises der BMW erhalten hatte. Ein absolut zuverlässiges Fahrzeug mit kultiviert laufendem Vierzylindermotor, klassisch elegant, wartungsarm, niedrigem Verbrauch  und einer für mich ausreichenden Leistung. Mit den angebauten Koffern und dem Topcase absolut reisetauglich und bequem.
Das Schild hatte ich vom Händler mit dazu bekommen. Über das Aussehen kann man streiten. Der erreichte Wetterschutz ist allerdings unbestritten.




2004 lernte ich dann meine Freundin kennen, die selbst leidenschaftlich gern Motorrad fährt und mit der ich in den folgenden  Jahren mehrere Reisen unternommen hatte. Die bislang weiteste und auch interessanteste führte uns durch die Alpen und Slowenien bis nach Kroatien.


Obwohl die Honda für meine Reisen auf Straßen vollkommen ausreichend war, ließ mich der Gedanke an die BMW einfach nicht mehr los. Vielleicht lag es an den verschiedenen  Schotterpassagen die wir in Slowenien mehr oder weniger gezielt befuhren und die die Grenzen der Möglichkeiten meiner bis dahin so heiß geliebten Honda aufzeigten.

Im Oktober 2006 war es dann soweit. Eine R 1200 GS nannte sich mein eigen. Martialisches Aussehen, fast so hoch wie eine richtige Enduro, aber erst einmal bestiegen und in Gang gesetzt, spielend leicht zu bewegen. Das war’s nun.

Nachdem meine Freundin eine kleine Probefahrt gemacht hatte, bei der besagten Maschine sollte man das tunlichst unterlassen wenn man nicht bereit ist anschließend viel Geld auszugeben, stand ein halbes Jahr später eine zweite GS in der Garage.

Alle diejenigen, die die GS als langweilig empfinden (sie läuft halt nur knapp über 200 km/h), oder die meinen, daß das doch kein Motorrad sei, mögen uns verzeihen. Wir sind mittlerweile beide über 50 und passen somit genau in das gängige Schema, daß man von BMW-typischen Fahrern hat. Mit Heizgriffen, bequemen Sitzen, gut funktionierender Federung, niedrigem Spritverbrauch, 10000 km Inspektionsintervallen und wartungsfreiem Kardan.

Mit Teilen von Touratech und Garmin etwas weltreisetauglicher gemacht, sind wir beide nun gut gerüstet für die wirklich großen Fahrten.

      "Der Wille ist da, nur es fehlt die Zeit"

Nun gut, wir beschränken es auf Länder in Europa, die man auch in drei Wochen gut bereisen kann, ohne daß man nur durchbrummt ohne Land und Leute kennen gelernt zu haben.

Wenn auch erst in späten Jahren, so ist das Motorradfahren doch für uns zum Mittelpunkt useres gemeinsamen Lebens geworden. Ein Hobby, das wir in zahlreichen gemeinsamen Ein- und Mehrtagestouren auch mit Freunden und Bekannten teilen.

Nach langen Vorbereitungen und fehlgeschlagenen Versuchen ist es mir mittlerweile gelungen eine eigene Seite zu erstellen, in denen die eigenen Aktivitäten und die Aktivitäten in unserer Gruppe näher beschrieben werden. Ein eigenes Kapitel widmet sich hierbei den Streckenbeschreibungen aus meiner Region, dem nahegelegenen Odenwald. 

Nach all den Gegenden, die ich bisher kennengelernt habe, zählt für mich der Odenwald mit angrenzendem Spessart zu den fahrerisch schönsten und interessantesten Mittelgebirgslansdschaften überhaupt. Leider oder auch zum Glück haben das viele die sich üblicherweise nur auf den Hauptstrecken fortbewegen noch nicht richtig erkannt.